Der Standort und der Betreiber der industriellen Power-to-Hydrogen-Anlage mit angebundener F&E-Plattform wurden vom Projektpartner und -koordinator ZSW im Rahmen eines öffentlichen, EU-weiten Vergabeverfahrens (Verhandlungsverfahren nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen, VOL mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb) ermittelt. Die Energiedienst AG konnte sich mit ihrem Konzept und dem Anlagenstandort am Laufwasserkraftwerk im südbadischen Wyhlen gegen mehrere andere Bewerber durchsetzen.
Wesentliche Eckpunkte der Ausschreibung nach VOL:
- Produktionsbetrieb einer der nach aktuellem Stand der Technik aufgebauten Power-to-Hydrogen-Anlage über mindestens 4.000 h
- Technische Spezifikationen der Anlage:
- Elektrische Anschlussleistung ≥ 1 MW
- Eingesetzte Elektrolyse-Technologie: Alkalische Elektrolyse (AEL)
- Spezifischer Energieverbrauch des Elektrolyseurs bei Nennlast ≤ 4,5 kWh / Nm³ eH2
- eH2-Abgabe mit einer für Brennstoffzellen-Fahrzeuge geeigneten Wasserstoff-Reinheit
- Dynamische Betriebsfähigkeit der Anlage (Nennleistungsbereich mind. 20 % - 100 % mit Lastgradient ≥ 20 %/s; Start-up aus Stand-by < 300 s)
- Möglichkeit eines umfassenden Monitorings der Anlage inkl. aller Subsysteme
- Bereitstellung einer angebundenen F&E-Plattform für die Erprobung eines Forschungs-Elektrolyseurs mit einer Anschlussleistung von bis zu 300 kW
- Tragfähiges Konzept für ein wirtschaftlichen Anlagenbetrieb auch nach Projektende
Wesentliche Faktoren für die Auswahl des Betreibers Energiedienst AG und den Standort Laufwasserkraftwerk Wyhlen:
- Strombezugsmodell für einen langfristigen wirtschaftlichen Anlagenbetrieb
- Möglichkeit eines systemdienlichen und dynamischen Betriebs der Anlage
- Öffentliche Zugänglichkeit mit Leuchtturmcharakter
- Perspektive für Weiterbetrieb der F&E-Plattform nach Projektende
- Perspektivische Nutzungsmöglichkeit für Prozesswärme in einem angrenzenden Neubaugebiet